web_riderman2016Nach dem Ötzi als Höhepunkt meiner Saison war die Luft raus. Aber weil der Rothaus Riderman so eine schöne Veranstaltung ist und mit den drei Etappen ein schöner Saisonabschluß für mich wäre, entschied ich mich dieses Jahr wieder teilzunehmen.
Traditionell beginnt der Riderman mit dem Einzelzeitfahren am Freitag über 16 Kilometer. Mit meiner gefahrenen Zeit war ich im Vergleich zum Vorjahr überhaupt nicht zufrieden. Platz 191 bedeutete aber zumindest den zweiten Startblock für die Etappe am Samstag.

Am Samstag Mittag standen 110 Kilometer durch hügeliges Terrain auf dem Programm. Den Startblock betretend fand ich mich zwischen einigen der namhaften Jedermann-Teams und den schnellen Damen im Feld wieder. Ein für mich ungewohntes Bild, da es schon viele Jahre her ist, dass ich öfter da vorn starten durfte. Aber ein schönes Gefühl…
Der Startschuß erfolgte und es ging gewohnt flott in den ersten Anstieg. Das einzige was zählte, war irgendwie so lange wie möglich dranbleiben und in der möglichst schnellen Gruppe mitrollen. Jede Welle tat höllig weh und ich hatte zu tun, dranzubleiben. Immer wieder der Gedanke, dass noch 80 km zu fahren sind und ob ich nicht etwas raus nehmen sollte. Aber allein im Wind? Doch keine Option, außerdem hätte ich mir da hinterher wieder dumme Sprüche anhören müssen. Glück muss man auch mal haben: Die Gruppe überquerte den Bahnübergang und pünktlich hinter uns schlossen sich die Schranken.

Dann kam nach knapp 30km der erste ernsthaftere Anstieg. Kurz vorher wurde die Gruppe auf schmaler Straße von einem Trekker aufgehalten, der die ganze Straße blockierte und alle durch Gras und Schotter vorbei mussten. Nach dem Anstieg waren es nicht noch kleinere Grüppchen, die auch nicht richtig liefen. Also habe ich versucht kontrolliert das Tempo hochzuhalten. Immer wieder wechselten sich Anstiege und Abfahrten ab. In den Anstiegen versuchte ich mein Tempo zu fahren, in den flachen Stücken Kräfte zu sparen oder selbst Tempo zu machen, je nach Situation. So flogen die Kilometer recht unspektakulär vorüber. Ich weiß nicht mehr bei welchem Kilometer konnten ich mich mit ein paar anderen Fahrer an eine Gruppe ran arbeiten. Darin u.a. einige der Damen, die vorn in der Gesamtwertung mitmischen. Mit dieser Gruppe bin ich letztendlich auch ins Ziel gekommen. Allerdings lief diese Gruppe nicht wirklich gut. Immer wieder habe ich versucht etwas Tempo zu machen, ohne alle Kräfte zu verschießen. Es sollte ja auch noch eine Etappe am Sonntag geben. Mit einem kleinen Zielsprint ging dann Etappe 2 zu Ende. Platz 219, ganz zufrieden mit meiner Leistung, aber heute zu viele Plätze verloren. Das bedeutet für Sonntag den dritten Startblock, was es nicht einfacher macht, eine schnelle Gruppe zu finden oder gar nach vorn zu fahren und die Top 200 der Gesamtwertung zu erreichen.

Etappe 3 am Sonntag führte über 87 finale Kilometer. Wie immer schnell los, ein riesiges Feld von 100-150 Fahrern. So ging es auch bis in die ersten Hügel hinein. Die Beine fühlten sich noch erstaunlich gut an für Tag 3. Aber trotzdem hieß es haushalten mit den Kräften und mitfahren. Immer wieder gab es unruhige Situationen im großen Feld, wie immer halt. An den Anstiegen zog sich alles etwas auseinander und wurde „entspannter“. Dann war ich wieder in meiner „Samstag-Gruppe“ mit den Damen und anderen Fahrern mit denen ich schon am Samstag gefahren war. Mitfahren und ab und zu auch mal Führungsarbeit machen, wenn es gefühlt zu langsam wurde. Aber ich merkte, dass die Anstiege mir mittlerweile zusetzten. Aber ich konnte dranbleiben. Letzter Anstieg nach Öfingen, die Gruppe immer noch riesig. Dann die gefährliche Abfahrt, die von allen dieses Jahr vorsichtig gefahren wurde. Wieder ranfahren an die Gruppe und mit Vollgas Richtung Ziel. Sprinten? Nicht wirklich möglich, zuviele Fahrer, eingebaut. Zielstrich. Riderman gefinished auf Gesamtplatz 214 und ab in die verdiente Winterpause nach der langen kräftezehrenden Saison. Ich bin am Ende doch ganz zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn ich mir die Top 200 gewünscht hätte. Fazit: Ich brauch mehr Tempohärte, aber wenn man andere Saisonziele hatte, wo soll die dann auch herkommen…

Gesamtzeit: 6:04:02 h
Gesamtplatz: 214