Heroen der Landstrasse Nach endlos erscheinenden Wochen der Eiseskälte und der Schneemassen in der Leipziger Tieflandsbucht konnte bei strahlender Sonne, blauem Himmen und beinahe frühlingshaften Temperaturen der Auftakt in die Radsportsaison 2011 zelebriert werden. Mit von der Partie waren etwa 20 Heroen der Landstrasse vom HallzigExpress und der Rennradliste Leipzig.Für viele sollte es die erste längere Tour des Jahres werden, andere wiederrum befanden sich bereits seit längerem wieder im Training. So stand die Aufgabe den Spagat zwischen locker, schaffbar für alle und zügiger für die Ambintionierten zu meistern. Angesetzt war ein 110km-Runde durchs Muldental über Wermsdorf. Etwas weit für den Anfang und auf Grund der sich abzeichnenden hochkarätigen Besetzung an Pacemakern, musste ein Kompromiss her. Dieser lautete dann ein gemeinsamer Start in Borsdorf bzw. am Treffpunkt Fuchshain und Pedalieren durchs Muldental bis Kössern. Dort sollte dann die Gruppenteilung erfolgen.

Wie vereinbart versammelte sich die Radlerschar gegen 10.30 Uhr in Fuchshain. Laut quatschend ging es durch Threna und Richtung Otterwisch. Es ging gleich von Beginn an zügig voran. Sofort rissen die ersten Löcher und man war bemüht Anschluss zu halten ohne sich jetzt schon zu verausgaben. Hinzu kam je nach Fahrtrichtung ein mehr oder weniger bremsender Wind. Ein langgezogenes bzw. zersplittertes Peloton mühte sich über die vom Eise befreiten Strassen des Muldentals. Teilweise gings auch für meine Verhältnisse äußerst zügig voran. Auf der neu asphaltierten Strasse nach Großbardau wurde dann an der Spitze ein Verfolgungssprintrennen ausgefahren (oder irgendsowas in der Art). Jedenfalls war von denen vorne nichts mehr zu sehen. Sammeln war dann aber sofort wieder in Großbardau. So konnten es zunächst wieder geschlossen weitergehen Richtung Kössern. Dort erfolgte dann die vorgesehen Streckenteilung. Diejenigen, die auf Grund ihres Trainingsplanes heute eine ruhigere Runde absolvieren mussten, schlugen Kurs Grimma ein, während dem Rest der Meute Feuer freigegeben wurde. Was die dann auf ihrer Runde abgezogen haben, weiß ich allerdings nicht.

Richtung Grimma wechselten sich zunächst die Anstiege ab und jeder fuhr die Hügel so gut er konnte und wollte hinauf.  Danach wurde wieder gesammelt. Dann keimte die Idee auf, sich mal die “Schippe Sand” Golzern anzuschauen. Das schenkten wir uns dann aber und querten die Mulde an der Papierfabrik Richtung Bahren und Grimma. Ab Grimma fauchte uns dann ein strammer Wind ins Gesicht, was die ganze Sache nicht gerade einfacher machte. Wenigstens wurde so ungewollte gleich mal das Fahren auf der Windkante in Zweierreihe trainiert. Immer wieder schön  zu sehen, wie sich bei Kantenwind die Nachfolgenden den Windschatten suchen, das geht wie von Geisterhand. Bemüht überwiegend locker und gleichmäßig zu fahren, strebte die Gruppe gen Naunhof, wobei sich die Beine mehr und mehr bemerkbar machten und deutlich zu verstehen gaben, dass sie eigentlich sofort den Dienst einstellen wollten. Schließlich wurde  Naunhof passiert und man bog in die jeweiligen Richtungen gen Heimat ab.

Bei mir standen am Ende gut 86km auf der Uhr, der Puls im Schnitt genau dort, wo er heute hätte sein sollen und eine Fahrzzeit gut dreieinhalb Stunden. Eine schöne Tour bei bestem Wetter mit netten Leuten. Geschafft und einigermaßen platt bin ich trotzdem. Es wurde auf jeden Fall deutlich, es gibt noch viel, sehr viel, zu tun bis zum Juni. Auf jeden Fall weiß ich in etwa wo ich stehe.

Die Bilder dieses Events gibt’s hier.