Die jagende Meute Farnstädt, 5.3.2011 08.30 Uhr: Es ist neblig, die Temperaturen liegen knapp unter dem Gefrierpunkt. Trotzdem bevölkern diverse Gestalten mit ihren Kraftfahrzeugen den Parkplatz des Gasthofs “Zum Braunen Hirsch” und machen sich und ihre Rennmaschinen zur Abfahrt bereit. Aber was soll dieser Aufmarsch in dieser Eiseskälte, wo eigentlich jeder normale Mensch im Hause bleibt, geschweige denn Rad fährt?

Ganz einfach. Die monatliche gemeinsame Ausfahrt des HallzigExpress Cycling Teams steht an. Heute soll die 110km-Tour über den Kyffhäuser gehen. Jeder ist gut verpackt, um der Kälte zu trotzen. Auf geht’s zum eigentlichen Startort Rothenschirmbach wenige Kilometer entfernt. Schon die ersten Meter lassen einen spüren, dass es heute nicht ganz so einfach wird, was die Kälte und den Wind anbetrifft.

Am Treffpunkt im Gewerbegebiet Rothenschirmbach machen sich bereits weitere Pedalritter für die Tour bereit. Kurz nach 9 Uhr setzen sich schließlich gut 20 froh gelaunte Radler in Bewegnung. Mal gemächlicher, mal flotter rollt das Peloton über den Asphalt, passiert Ort für Ort und ist darauf bedacht, zügig genug zu fahren, um nicht zu sehr zu frieren. Aber teilweise ist es einfach nur saukalt und auch der Wind ist gegen uns. Für Abwechslung und zusätzliche Erheiterung sorgte dann ein Karnevalumzug durch den sich die Meute durchmanövrieren musste. Das uns dabei angebotene Bier wurde allerdings dankend abgelehnt.
Nach und nach mehrten sich die Fragen, wann denn nun dieser Berg namens Kyffhäuser kommen würde. Nach etwa 40km tauchte dann das Kyffhäuserdenkmal aus dem Hochnebel auf. Manch einer hatte beim Anblick des Berges wohl schon keine Lust mehr da hochzufahren. Vorher gabs noch eine gemeinschaftliche Verpflegungspause aber wenige Kilometer später sollte es ernst werden. In Kelbra ging’s dann links ab, ein Schild kündigte die 36 Kehren des ca. 5km langen Anstiegs an und der Aufstieg begann. Am Berg kämpft jeder für sich allein. Demzufolge teilte sich das Feld in überwiegend Einzelfahrer und jeder suchte sich seinen Rhythmus. Einfach war sicher für keinen und jeder quälte sich so gut er konnte den Berg hinauf. Frieren musste jetzt auch keiner mehr, auch weil die Sonne sich mehr und mehr durch den Nebel gekämpft hatte. Im strahlenden Sonnenschein bei wolkenlosem blauen Himmel auf dem Dach der Tour sammelte sich das Feld dann wieder. Jeder war froh oben zu sein und eine Pause einlegen zu können. Trinkflaschen wurden geleert, Gels und Riegel vernichtet um für den Rückweg fit zu sein.

Nach dem beschwerlichen Aufstieg folgte jetzt die rasante Abfahrt. Wobei jeder so schnell er wollte hinab ins Tal nach Bad Frankenhausen rollte. Auf dem weiteren Weg sorgte der jetzt vorhandene Rückenwind für zügiges Vorankommen. Eingebremst wurde das fliegende Feld dann kurzzeitig durch einen weiteren Anstieg. Nach und nach machten sich bei einigen die zurückgelegten Kilometer und die Höhenmeter in den Beinen bemerkbar. Doch die Aussicht auf ein leckeres Essen im “Braunen Hirsch” nach der Tour trieb die Meute durch Querfurt und die letzten Kilometer bergan im Gegenwind zurück nach Farnstädt.
Das Lokal wurde schnell geentert und das eine oder andere “isotonische Getränk” vernichtet. Das gefragteste Gericht in der Runde waren leckere hausgemachte Spätzle mit Gulasch, die zügig in die hunrigen Mägen der Pedalritter wanderten. Ein passender Abschluss einer schönen, kurzweiligen Ausfahrt.
Nach der Verabschiedung ging’s zurück an die jeweiligen Ausgangsorte, diesmal zumeist mit den Kraftfahrzeugen.

Fotos der Tour sind selbstverständlich auch vorhanden.