Viel gibt es zum fünften Saisonrennen im German Cycling Cup eigentlich nicht zu sagen. Besonders machte dieses Rennen, dass es mein Heimrennen war. Wie immer ging ich auf der Mittelstrecke (dieses Jahr 68km) gemeinsam mit zahlreichen weiteren Fahrern des Hallzig Express an den Start.
Der Hallzig Express bevölkerte ab etwa 8 Uhr die Parkplätze und den Start-/Zielbereich in Zwenkau zahlreich. Zunächst schickten wir unsere Fahrer auf die 125km-Runde. Im Anschluss ans Warmfahren sortierte ich mich bei bereits glühender Sonne im vorderen Startblock ein. 10.15Uhr ging es dann auch los und gewohnt flott ging es über die B2. Nervig war das dauernde Abbremsen und Beschleunigen, wobei es zahlreiche kritische Momente zu überstehen gab. Unsere Versuche uns eine bessere Position weiter vorn um Feld zu erarbeiten scheiterten auf Grund der Platznot. Die erste kritische Stelle in Markkleeberg wurde gut passiert und auch die Gefahrenstelle am Kanupark bereitete erfreulicherweise weniger Probleme als befürchtet. Obwohl das Rennen bis dahin nicht so schnell wie die Vorjahre war, taten die ständigen Tempowechsel und Antritte ordentlich weh. Vor Dreiskau-Muckern war ich dann der letzte im Feld und Sven war in einer hinteren Gruppe erstmal abgehangen. Vorne wurden einzelne Angriffe gefahren, das Tempo verschleppt und die Ausreißer wieder eingefangen. So konnten das zweite Feld mit Sven zunächst wieder aufschließen. Durch Oelzschau ging es Richtung Hainichen und jedes Mal rissen hinten Löcher und ich musste mehrmals alles geben um dranzubleiben.
Dann kam Stockheim und der Anstieg Richtung Kleinbeucha. Das Feld wie an der Perlenschnur aufgereiht und Wind von der Seite. Ich hatte Sven schon vorgewarnt, dass es gleich wehtun würde um dranzubleiben. Wir jagten am Schwanz des Feldes hinterher, ich schaffte es gerade so ranzukommen. Der kurze Blick zurück sagte mir, dass Sven nicht mehr am Hinterrad war. In den folgenden Kurven würde das Feld eingebremst werden und die Chance bestehen wieder ranzurollen. Kurz war Sven wieder da, aber man sah ihm an, dass er momentan breit war. Und wieder ging es an der Perlenschnur einen Hügel Richtung Beucha hinauf. Viele flogen jetzt endgültig aus dem Spitzenfeld, leider auch Sven. Ich versuchte irgendwie dranzubleiben, obwohl ich eigentlich vorgehabt hatte, Sven zu pilotieren. Aber ich sah ich hinten schon nicht mehr und vorne ging nach und nach die Post ab. Unter den Anfeuerungsrufen von Familie Matscher in Beucha jagte ich dem Feld hinterher, an Oli vorbei der ebenfalls am Ende des Feldes kämpfte und schaffte es mich vor Kitzscher im Windschatten am Ende des Feldes einzusortieren.
die Meute flog gen Eula und ich Eula war wieder die Hölle los. Dieses Jahr übertrafen die Zuschauer am Streckenrand sogar noch das Spektakel der letzten Jahre. Mit lautstarken Trommeln, Rasseln und allem womit man Lärm machen konnte, wurde Lärm gemacht. Das an dieser Stelle obligatorische Gänsehautfeeling war wieder da. An der Rampe im Eulaer Gewerbegebiet schoß ich wie gewohnt auf der linken Seite hoch. Nach der Kurve wollte aber wieder ein 50 Meter Loch zum Feld zugefahren werden. Zu dritt mühten wir uns einen knappen Kilometer und schafften es schließlich in den rettenden Sog. Ab jetzt begann der gemütlichere Teil. Ich positionierte mich immer so, dass die Gefahr von Löchern nicht allzu groß war und fand sogar die Zeit mit Jens Ole ein paar Worte zu wechseln. Ohne besondere Vorkommnisse ging es an Neukieritzsch und Lippendorf vorbei. Das Tempo zog nach und nach an, aber ich kam hinten gut mit. Noch knapp zwei Kilometer bis ins Ziel und es galt wie immer die Devise: Aus allem was Bodenkontakt bedeutet raushalten. An der eintausend Metermarke ging die Post endgültig ab, ich beschleunigte auch, hatte aber verpennt mir ein Hinterrad zu suchen und stand erstmal komplett im Wind, der jetzt frontal von vorne kam. Ich suchte ein Hinterrad, fand aber nur ein deutlich langsameres. So manövrierte ich mich im Slalom noch an ein ein paar anderen Fahrern vorbei und erreichte als 64. der Gesamtwertung und 20. meiner Altersklasse mit einer Zeit von 01:39:32h das Ziel.
Es war wie meist das erwartet nervöse und gefährliche Rennen. Dafür war das Ergebnis besser als zunächst vermutet. Auf jeden Fall bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und froh, dass alle heil durchgekommen sind. Anschließend ging es dann noch an den entspannten und angenehmen Teil des Tages. Die Hallzig-After-Show-Party im Veranstaltungsbereich neben dem Ziel. Bei Speis und Trank wurde das Rennen ausgwertet und zusammen gefeiert. Es war wieder ein toller Tag mit euch. Ich bin stolz einer von euch sein zu dürfen!
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