Für die obligatorische Saisonabschlussfahrt der Neuseenclassics verhieß der Wetterbericht nicht viel Gutes, kalt und nass sollte es werden. Umso erfreulicher war es dann, dass sich ca.  40 Radler von kühlen 4°C und leichtem Regen nicht abschrecken ließen und sich 9 Uhr am Radladen Grupetto in Wachau einfanden, um die geplanten 52km unter die teils schmalen, teils etwas dickeren Reifen zu nehmen.
Durch den Regen der vergangenen Nacht waren die Strassen noch schön nass, so dass ich bereits mit fast vollgelaufenen Schuhen am Grupetto ankam. Wenigstens hörte der Wassernachschub von oben jetzt wieder auf. Die NSC-Organisatoren und die Teilnehmer formierten sich zunächst zum Gruppenfoto um das Führungsfahrzeug. Wollte ja schließlich auch einer der alljährlichen Sponsoren durch die Presse ins rechte Licht gerückt werden.Kurz nach 9 Uhr nahm das Peloton dann endlich die von Pfützen übersähten Strassen unter die Reifen und los ging’s auf die Schleife durch das südliche Leipziger Land. Voller Tatendrang und wohl auch, um nicht auszukühlen ging es flott Richtung Auenhain und Güldengossa. Die Stimmung unter den Akteuren war gut und es wurde viel gequatscht. Ich positionierte mich gemeinsam mit Oli in den vorderen Reihen. Eigentlich war mein Puls schon höher als er hätte sein sollen bzw. was ich mir vorgenommen hatte, aber das Gefühl war gut und so zog ich mit. Kurz vor Störmthal wurde dann die Führungposition an Oli und mich weitergegeben und wir durften das Tempo kontrollieren oder machen,  je nach Lage des Betrachters. Am Ortsausgang Störmthal stellten wir beim Blick nach hinten fest, dass das Feld bereits zersplittert war. Wir nahmen also etwas raus um die letzten wieder heranrollen zu lassen. Schließlich hätte ich auch nicht jetzt schon angehängt werden wollen, wenn ich da hinten gefahren wäre. In der Anfahrt auf Dreiskau-Muckern konnte ich dann endlich mal einen Blick auf meinen von Regentropfen übersähten Bordcomputer werfen und nach der Geschwindigkeit schauen. Da stand zu dem Augenblick gerade ne 40. Kurz danach übergaben wir die Führung an die nächsten.
Jetzt kehrte die eher ruhige Phase ein und die Heroen der Landstrasse rollten zügig aber entspannt durch Oelzschau, Rohrbach bis nach Otterwisch. Das Führungsfahrzeug fuhr immer ein paar hundert Meter vornweg, fast so als wollte es die wilde Horde auffordern zügiger zu fahren. Aber keiner ließ sich dazu verleiten, war es ja auch kein Rennen. Bei der Ortsdurchfahrt Hainichen sah ich mich dann wieder in vorderster Position und fuhr mein Tempo, was dem Rest der Truppe aber halbwegs zu passen schien. Zumindest fuhr keiner vorbei. Kurze Zeit später kam Sippe neben mich gerollt und wir leisteten durch Mölbis hindurch bis Höhe Dreiskau-Muckern, über dies und das quatschend, Führungsarbeit.
Wir gaben die Führung dann auch wieder ab. Irgendwie war das dann fast das Zeichen für den “Endspurt”. Jedenfalls wurde das Tempo auf den folgenden Kilometern deutlich erhöht und das Peloton flog auseinander. In mehrere kleine Gruppen oder einzeln stürmte man durch Güldengossa und Auenhain. Ich muss zugeben, dass ich verhalten mitgestürmt habe, zumindest versuchte ich an Hinterrad des Vordermannes zu bleiben. Kurze Zeit später war dann auch schon Wachau und das Grupetto erreicht, wo es leckere Soljanka, Glühwein und andere nichtalkoholische Getränke für alle gab.
An dieser Stelle geht der Dank an das NSC-Orgateam und die Grupetto-Jungs für die schöne Abschlusstour und die Verköstigung. Trotz des widrigen Wetters hat diese zügige bis flotte Tour Spass gemacht.
Zu Hause angekommen gönnte ich insbesondere meinen Füssen dann erstmal ein schönes, heisses Bad.

Damit wäre diese Saison jetzt auch offiziell beendet und ich kann jetzt wirklich faul machen… Obwohl, letztes Jahr um diese Zeit befand ich mich bereits seit zwei Wochen im Training für die folgende Saison. Aber 2011 soll es bei mir ja etwas ruhiger zugehen, was das Rennradfahren betrifft und so ist jetzt erstmal Pause angesagt. Ich will aber trotzdem nicht verschweigen, dass es bei mir doch schon die eine oder andere Überlegung gibt, was man nächstes Jahr als Saisonhighlight einplanen könnte. Aber was es auch immer sein wird, eins ist sicher: es wird mit deutlich geringerem Trainingsumfang passieren.

Allen, die ich nicht nochmal sehe oder spreche, wünsche ich schonmal schöne Weihnachten! Wir sehen uns 2011!