Rund um Köln 2015Am Sonntag stand für mich das Jedermannradrennen bei der 99. Auflage von „Rund um Köln“ auf dem Programm. Ursprünglich war geplant die lange Strecke durchs Bergische Land zu fahren aber ich meldete am Samstag auf die 67 km-Runde um, um im Rennen Helferdienste leisten zu können.
Nach einer von unruhigen Schlaf geprägten Nacht ging es am Sonntagmorgen nach dem Frühstück zu Start und Ziel am Rheinauhafen in Köln. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und die Sonne verbreitete frühsommerliche Temperaturen.
Die unzählige Anzahl an Radsportlern, aufgeteilt über die verschiedenen Startblöcke, ließ mich letztendlich Position im Startblock neben Katja beziehen, um von Anfang an meine Arbeit verrichten zu können. Punkt elf Uhr wurde die Meute auf die Reise geschickt. Wie gewohnt ging es sehr flott los und das Feld zog sich sofort in die Länge bzw. teilte sich in mehrere Grüppchen. Auf der Fahrt durch Köln, die Vororte Kölns und hinaus Richtung Bergisches Land bedeutete das sowohl kontrolliert Tempo machen, die richtige Gruppe zu finden sowie Katja bestmöglich zu unterstützen. Die entsprechende Ansagen und Zurufe dafür kamen regelmäßig und präzise aus Richtung meines Hinterrades.
Bis hinaus vor die Tore Kölns verlief das Rennen eher unspektakulär. Die ersten kurzen Anstiege mischten die Gruppen jeweils neu durch. Zwischendrin gab es dann noch ein kurzes Negativhighlight durch eine unqualifizierte Aktion eines vor mir fahrenden Fahrers, der damit beinahe die halbe Gruppe auf dem Asphalt geschickt hätte. Dadurch hängte ich mich am Hinterrad meines Vordermannes auf und sah mich bereits auf dem Asphalt aufschlagen. Irgendwie schaffte ich es mit Glück und Reflex auszuklicken, schlidderte mit der Schuhplatte über den Asphalt und konnte es so vermeiden zu stürzen. Zum Glück konnten auch die nachfolgenden Fahrer reagieren und ausweichen. Nach einem kurzen Check des Vorderrades konnte ich wieder an die Gruppe heranfahren.
Weiter ging es durch die verschiedenen Orte in denen die Fahrer von zahlreichen Zuschauern lautstark angefeuert wurden. Auch die Absicherung der Strecke war durch zahlreiche Helfer perfekt organisiert. So wünscht man sich das als Fahrer.
Ein Highlight, was Zahl und Stimmung der Zuschauer betrifft, war wieder einmal der kurze aber knackige Anstieg in Sand. Gänsehaut erzeugende Lautstärke und Anfeuerungsrufe von den begeisterten Zuschauermassen, einfach herrlich. Im Anschluss ging es in flotter Fahrt bergab weiter in Richtung Schloss Bensberg und dessen schmalen Anstieg über Kopfsteinpflaster. Gemeinsam mit Katja ging’s in den Anstieg, der ebenfalls von unzähligen Zuschauern gesäumt war, die jeden einzelnen Fahrer den Berg hinauf schrien.
Inzwischen fand auch eine Vermischung von beider Streckenlängen statt, was die ganze Situation etwas unruhiger werden ließ. Auch gab es dadurch wieder etwas größere Gruppen. Bis in Ziel sollte es aber jetzt überwiegend nur noch bergab gehen, was das Tempo entsprechend hoch bleiben ließ. So flogen Katja und ich im Schutze der Gruppe zurück Richtung Köln. Überlegungen vorn raus zu fahren führten letztendlich zu dem Schluss, dass dies ein sinnloses Unterfangen werden würde. Ich merkte wie sich Katja schon die ganze Zeit an den anderen Mädels in der Gruppe orientierte. Somit orientierte ich mich an ihr, um ggf. hilfreich eingreifen zu können. Je näher wir Richtung Ziel kamen, umso unruhiger wurde es in der Gruppe. Dann ging es über die Rheinbrücke hinein in die letzte Kurve auf die Zielgerade. Einen richtigen Zielsprint ließen Vernunft und mangelnder Platz aufgrund der Gruppengröße nicht wirklich zu. Aber das Tempo für Katja entsprechend hochhalten und die anderen Mädels so unter Kontrolle halten, war dann problemlos möglich.
Damit war das Rennen in Köln 2015 Geschichte. Für mich gab es ein paar Punkte für die Altersklassenwertung und auch konnte mir ihrer klasse Leistung Katja und dem Ergebnis zufrieden sein.
Jetzt konnten wir zum gemütlichen Teil des Wochenendes übergehen. Das hieß zuerst über die Nachverpflegung herzufallen und der Siegerehrung zuzuschauen. Anschließend schnell noch ins Hotel duschen bevor wir wieder an die Strecke sind, um bei der Zielankunft der Profis zuzuschauen. Das Profirennen gewann am Ende Tom Boonen im Sprint aus einer Fünfergruppe.
Unsere gemeinsame Belohnung für das Rennen gönnten wir uns im Schokoladenmuseum mit Blick über den Rhein in Form von leckerem Schokoeis. Nach einem kurzen Spaziergang zum Beine lockern, gab es zum Tagesausklang noch ein leckeres Abendessen bevor es zurück ins Hotel ging.

Alles in allem ein gelungenes und schönes Rennwochenende in äußerst angenehmer, netter und charmanter Begleitung.